Battlemaps
ich liebe Karten und ich liebe Miniaturen.
Mit Battlemaps kann ich nicht viel anfangen, zumindest mittlerweile nicht mehr.
Mit dem Aufkommen des online Pen&Paper gibt es ein paar online Dienste, wie Roll20 oder Foundry Virtual Tabletop, die einem die Möglichkeit geben den Tisch ins Internet zu stellen. Auch auf diese Dinge kann ich nur zu gut verzichten. Einen sinnvoll aufgebauten Spieltisch auf Discord, mit Kanälen für Würfel, Handouts, die notwendigen Bots usw. reicht mir für eine gelungene Session vollkommen aus.
Als ich meine erste richtige Kampagne geleitet habe, das war in der zweiten Hälfte der Neunziger Jahre, hatte ich in dieser Palladium Fantasy Runde einen Spieler, der es immer ganz genau wissen wollte und seine Vorstellungen sehr stark davon abwich, was ich beschrieb, was auch bedeutete das er immer mit einem empörten “Ja! Wie jetzt? Das geht doch gar NICHT!” eine Diskussion startete. Das ging soweit bis ich irgendwann die Contenance verlor und ihn nur noch anbrüllte.
Irgendwann kam ich auf die Idee, um die Kämpfe ein wenig übersichtlicher zu gestalten eine Battlemap zu basteln. Das Wort Battlemap kann ich ich noch gar nicht.
Dem Palladium System habe ich da natürlich noch um ein paar Regeln, wie man sich übers Feld bewegt erweitern müssen.
Auf jeden Fall ging es direkt in einen Bastelladen, einen großen Pappbogen und Folie kaufen. Dann bei einem Freund ein langes Lineal ausgeliehen und ein Raster auf den Bogen zeichnen. Ganz typisch für ihn, damals Physik studierend, fing er von Abweichungen an zu faseln, ich sollte da gefälligst drauf achten. Praktisch macht aber so eine geringe Abweichung auf dem Raster überhaupt keinen Unterschied. Den Bogen noch mit der Folie beklebt und damit wars gut. Leider ging die Folie nicht über die gesamte Breite und ich musste noch ein Rest anfügen. Das Teil nannte ich damals dann auch Battlemap. Ich habe schon Leute getroffen, die nun von sich behaupten würden, eigentlich hätten sie die Battlemap erfunden.
Und so sah das dann auch, bzw. so sieht das Ding heute aus. Seit vielleicht 20 Jahren benutze ich das nicht mehr aber es steht bei mir noch im Schrank rum, da man die sie nicht aufrollen konnte, war es immer ein wenig mühsam sie mitzunehmen. Das Raster ist stark verblasst aber sie leistete gute Dienste.
Alternativ nutze ich auch hin und wieder das Spielbrett von HeroQuest.
Erst als ich vor ca 10 Jahren nach Stuttgart zog, kam ich wieder in Berührung mit den Dingern.
Wir spielten Iron Kingdoms, das Rollenspiel zu dem TableTop Warmachines. Wie bei Warhammer auch, hat das System eine starke taktische Komponente und die Kämpfe wurden wieder mit Tokens oder Figuren durchgespielt.
Hier kam es dann auch auf, das ich so langsam die Lust verlor, allein schon den Tisch freiräumen müssen, damit die Battlemap ihren Platz hat. Die Kämpfe gestalteten sich für mich einfach nur noch langweilig, statisch und langwierig.
Ich finde heute, das vor allem die Immersion drunter leidet, das der Spieler sich zu sehr an den Dingen orientiert die auf der Karte zu sehen ist, anstelle die Szene selbst zu erweitern und wie damals, so ganz früher, klebt man nur an einen Gegner und hat im Kampf keinerlei Dynamik mehr.
Wenn dann möchte ich nur noch solche Dinger einsetzen, wenn es man darum geht eine grobe Skizze der Umgebung aufzuzeichnen aber nicht um exaktes Movement und exakte Positionierung darzustellen und drauf zu spielen.
Bei FFG Star Wars geht das noch mit den für Taktikspieler sehr schwammigen Regeln, die eben so etwas liefern aber auch hier bevorzuge ich immer noch einen imaginären Kampf, auch wenn die Vorstellung der Szene sich bei allen Beteiligten unterscheidet. Wenn man es nicht hundertprozentig genau nimmt, vom Spielleiter nicht verlangt alles haarklein beschreiben zu müssen und die Szene um eigene Dinge erweitern kann, können die Kämpfe deutlich interessanter, immersiver, schneller und dynamischer sein.
Dieses Teil hat dann meine selbstgebastelte Battlemap ersetzt. Das Noteboard ist faltbar, beidseitig nutzbar, eine blanko Seite und eine Seite mit diversen Feldern hex, quadratisch und mehr. Hin und wieder konnte man das Notepad beim Sphärenmeister bekommen. Wie es aktuell aber scheint, existiert die Seite vom Hersteller nicht mehr. Was ich sehr schade finde. Zusammengefaltet nimmt kaum mehr Platz ein, als ein herkömmliches Smartphone und ist schnell verstaut, auf eine passende Größe zusammengefaltet, braucht es auch nicht mehr unendlich viel Platz an dem vollen Tisch, den man mit einem Aufsatz versehen auch nicht einmal mehr freiräumen muss.
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