Warum wird im Rollenspiel gekämpft?
heute auf Twitter
Und das oft bis zum Tod? Ich beobachte häufig, dass Kämpfe bedeutungslos sind. Es wird gekämpft des Kampfes willen. Ein Kampf sollte immer ein Hindernis darstellen, Emotionen auslösen oder Hinweise liefern.
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Gute Frage
ich selbst antwortete, ohne lang nachzudenken
sehe ich seit einigen Jahren auch so. Zumindest, was die ausgewürfelten Kämpfe angeht, viel kann man rein erzählerisch abhandeln. In Star Wars zum Beispiel geht es ja kaum, ohne irgendwem die Schädel einzuschlagen.
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aber das ist auch nicht ganz so richtig.
ein paar Gedankenblitze später
wurde mir eigentlich klar, das ich Kämpfe nicht per se ablehne.
Ich spiele gerne cinematische Spiele, da sind Auseinandersetzungen quasi schon Pflicht.
Ich kann diese Runden, wo nur rumdiskutiert oder mit NPC verhandelt wird auch nicht ausstehen. Da langweilige ich mich jedes Mal zu Tode.
Aber da gilt vermutlich einfach, das es die Mischung macht.
Gut, die Battlemap muss es nie sein, ich finde die nimmt dem ganzen die Dynamik und man verlagert sich auf Taktik. Man verliert auch ein gutes Stück weit das Playerempowerment, weil man sich auf die Dinge auf der Karte orientiert, ohne die Szene selbst auszuschmücken.
Ich mag es nicht fünf von fünf Stunden etwas zu planen, vier Stunden Verhandlungen zu führen oder aber stundenlang einen Kampf in einer Runde zu haben.
Ich finde es vollkommen öde, einen Abend lang auf eine Battlemap zu starren, Figürchen zu schieben aber auch Kämpfe die nur aus abwechselnden Würfeln und Zahlen subtrahieren bestehen.
Ich mag es, wenn Kämpfe schnell und knackig sind. Ich mag es wenn man nicht alles durchwürfeln muss. Da bietet sich der narrative Ansatz gut an. Nicht jeder Gegner muss zu Tode gewürfelt werden. Ich denke nicht, das der Spieler von Anakin Skywalker jeden einzelnen Schlag, mit dem der Jedi einen Droiden zerteil hätte würfeln müssen oder gar sollen.
Das ist wirklich bedeutungslos. Einmal durch “rushen”, kurz erzählen, was man so mit dem Gegner anrichtet und dann weiter mit den wichtigen Dingen.
Ein guter Kampf muss vor allem eins sein, schnell.
Prinzipiell betrifft es aber jeden Aspekt des Spiels, man sollte sich auf das wirklich Notwendige konzentrieren und sich nicht an unnötigen Details aufhalten und das Spiel nicht in eine Würfelorgie verkommen lassen. Das einzige bei dem ich finde, das es angebracht ist Zeit zu investieren und auch mal den Plot hinten anstehen zu lassen sind Spotlights einzelner Charaktere und Interaktionen zwischen den Charakteren. Das ist für einen gelungenen Abend unglaublich wichtig, sehr viel wichtiger als der Bodycount.
Beim Spotlight aber aufpassen, das der Rest sich nicht langweilt.
Wenn man den Charakteren eine riesige Masse an Gegnern entgegen stellen möchte, soll man das aber man muss nicht jeden Einzelnen davon totwürfeln.
Man kann sie in Gruppen bündeln, man kann die schiere Masse ganz ohne Würfeln, sondern mit einer rasanten Beschreibung bekämpfen und sich auf den Endgegner konzentrieren.
Ja klar, es gibt Spieler, die gerne die Battlemap und Miniaturen auspacken und stundenlang ein taktisches Gefecht durchziehen. Das sollen sie auch, nur ich muss nicht dabei sein.
bis zum ersten Blut oder nur der Tod ist das Ziel?
Das ist der zweite Teil des Tweets, wie sieht es aus, müssen die Hinterbliebenen die toten Gegner jedes Mal betrauern oder endet der Kampf erst wenn die Gruppe gemeinsam in Walhall einzieht?
Ich denke die Frage ist so tendenziös gestellt, das sich daraus auch schon meine Antwort ableiten lässt.
Nein natürlich nicht, in einem mittelalterlichen Fantasy Setting mag das noch passen, bei Star Wars lässt man sicherlich die Kampfdroiden der KuS nicht stehen aber sonst? Ein geschlagener Gegner muss nicht unbedingt ein toter Gegner sein. Selbst bei dem offensichtlich ultimativen bösen Overlord mag es doch angebracht sein, das er überlebt. Daraus können sich unzählige neue Möglichkeiten ergeben, so unzählig viele neue Abenteuer die erlebt werden können.
Genauso müssen die Charaktere nicht kämpfen, bis der letzte Tropfen Blut das Schlachtfeld benetzt. Sie können fliehen und an einem anderen Tag weiter kämpfen, sie können gefangen genommen werden und dann hat man wieder einige neue Sessions, die mit Spannung angefüllt sind.
Und man erspart sich den Frust der Spieler.
In dem Sinne, ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, mit viel Fantasie und Abenteuern.
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