the Mustang
Ihr kauert nahe eines verbrannten Baumes, vor dem Versteck des Mustangs. Deine Freunde sind bei Dir, Ihr tauscht nervöse Blicke aus. Wie Du haben sie Zweifel. Wie Du, riechen sie den Gestank des Todes und fragen sich ob es ihr Tod sein wird….
The Mustang ist ein Indie Rollenspiel von John Harper.
Als ich die Einladung zu dem Oneshot annahm fing ich gleich an, das Konzept meines nie gespielten Deadlands Charakter wieder aus den Tiefen meines Oberstübchens auszugraben und verbrachte viel Zeit damit den irischen Namen, den ich mir damals aussuchte neu zu recherchieren, da er mir beim besten Willen nicht mehr einfallen wollte.
Aber das war alles vergebliche Arbeit.
The Mustang ist anders als ein normales Rollenspiel, es liefert die drei Charaktere, Cassie, Jack und William gleich mit. Es hat kein vollumfängliches Regelsystem und folgt damit einen ganz anderen, vollkommen gegenteiligen Ansatz als Deadlands.
The Mustang ist aber auch nicht dazu ausgelegt mehr als diesen einen Oneshot, dieses eine Szenario zu spielen. Es wird niemals länger als ein bis zwei Stunden dauern.
Worum geht es bei the Mustang, abseits davon was die vordergründige Aufgabe ist, geht es um die Gedanken der Charaktere, es gibt eigentlich nicht viel zu tun, was nicht bereits getan ist.
Man muss sich nicht vorbereiten, die richtige Ausrüstung sammeln, keine Nachforschungen anstellen. Das hat man im Endeffekt vor dem Spiel schon erledigt. Man ist mit dem ausgerüstet was auf den zwei Seiten des Spiels steht und somit haben die Charaktere eine feste Aufgabe. Der Charakter hat keine Stats, kein Startgeld oder irgendetwas was man so gewöhnt ist.
Aber als es dann losgeht, haben gibt es einen Flashback, jeder der drei Charaktere hat eine Verbindung zu Andy, dem Charakter des Spielleiters. Eine Erinnerung, eine besondere Erinnerung bahnt sich den Weg in das Bewusstsein, als sie vor dem absoluten Bösen stehen, der größten Herausforderung, denen sie sich jemals stellten.
Der SL legt los, beschreibt den Flashback und Du als Spieler machst was draus, baust sie aus und konkretisierst sie und dann legst Du Deine Handlung fest, wirfst eine Münze und anhand des Ergebnisses beschreibst Du was nun passiert.
Wenn alle reihum dran waren, dann wirfst der SL drei Münzen und die Gruppe legt gemeinsam fest wie es Endet und beschreiben wie es nun weitergeht.
Bei uns war es fraglich ob Cassie überlebt oder nicht. Sie wurde von dem Mustang hart am Kopf getroffen und überrannt. Jack trägt eine furchtbare Narbe davon, William wurde in seinem Glauben erschüttert und Andy verließ den Ort immer voller Gram über den vermeintlichen Tod seiner Geliebten. Der Mustang ist nicht mehr aber das Böse konnten wir nicht vertreiben und es wird weiter das Land vergiften.
Es ließt sich kurz aber ja wir waren in einer knappen Stunde fertig.
Fazit:
Das Szenario ist mal etwas anderes, es eignet sich super mal eine kurze Session online aufzuziehen und so wie ich finde vor allem mal aus die ausgetretenen Pfade zu verlassen. Ich spiele ja cinematische und narrative Rollenspiele, das bedeutet mir sind Player Empowerment und Erzählrechte nicht unbekannt, wenn man sie auch meist gar nicht so intensiv nutzt aber es ist nochmal eine deutliche Schippe mit drauf. Für Rollenspieler aus den eher klassischen oder oldschool Bereich könnte man schon sagen, man muss die Wohlfühlzone verlassen.
Und darin liegt vor allem die Stärke drin, einfach mal was Anderes machen, neue Impulse zu spüren, den Horizont erweitern und schauen, was kann man davon in seine normalen Runden mitnehmen.
Mir ist so etwas sehr wichtig, warum ich gern mit anderen Menschen, in anderen Gruppen und mal etwas ganz Anderes spiele, als das was ich sonst mache, es erweitert den Horizont, wobei ich meist merke, die meisten Gruppen spielen viel klassischer als ich es gewohnt bin. “SL Chef! Du nix!”, als ein Extrem, gespielt wird wie in den düsteren achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts, eine Art und Weise, mit der ich heute so gar nicht mehr klar komme und als Zeitverschwendung empfinde.
Für ein normales Spiel, brauche ich aber dennoch eine Handvoll Regeln, ich brauche eine Charaktererschaffung mit konkreten Dingen, an denen ich mich festhalten kann. Aber das sind Punkte die gestern Abend auch einfach nicht relevant waren.
Immer könnt ich es nicht aber so zwischendurch tut es regelrecht gut.
Wenn Ihr Bock habt the Mustang auszuprobieren, ganz oben habe ich es verlinkt, es wäre cool dem Autor einen Kaffee via Patreon (nicht meinen Link) für seine Arbeit zu spendieren.
Die Spieler brauchen das PDF nicht unbedingt, ich bin drüber gestoßen und der Besitz hat mir den Spaß nicht versaut. Der Spielleiter hat eine Vorbereitungszeit von beinahe null.
Schreibt mir in den Kommentaren doch, was Ihr davon haltet, habt Ihr ähnliche Indie Spiele ausprobiert? Spielt Ihr sowas regelmäßig?
Kommentare
the Mustang — Keine Kommentare
HTML tags allowed in your comment: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>